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Zwei deutsche Viertelfinalisten bei den HYLO Open

Marvin Seidel zeigte sich nach dem Erstrundensieg bei den HYLO Open bescheiden und realistisch: „Ich bin ganz ehrlich, ich habe nicht weiter als bis zur zweiten Runde geschaut. Wir wollten einfach abwarten, was passiert.“ Der Grund für diese Zurückhaltung? Seidel und sein neuer Partner Daniel Hess wussten, dass sie nach einem erfolgreichen Auftaktspiel auf die dänischen Vize-Europameister Andreas Søndergaard und Jesper Toft treffen würden. Doch genau diese Herausforderung motivierte die beiden Deutschen. Mit einem beeindruckenden 21:19 und 21:15 Sieg setzten sie sich gegen das dänische Duo durch, angefeuert von einem begeisterten Fanclub in der Saarlandhalle. „Es ist natürlich super cool, dass wir das auf heimischem Boden geschafft haben“, freute sich Seidel.

Die Unterstützung der Fans spielte dabei eine wesentliche Rolle: „Die Leute erwarten nichts von uns, sie sind einfach aus Freude dabei. Das gibt uns Energie“, so Seidel weiter. Früher hätte er noch Schwierigkeiten gehabt, mit solcher Unterstützung umzugehen, aber mittlerweile genieße er die Atmosphäre sehr. Besonders lobte Seidel seinen Partner Hess: „Was ich an Daniel schätze, ist, dass er keine Angst davor hat, auch gegen große Namen zu gewinnen.“

### Nächste Hürde: Erneut ein dänisches Duo

Im Viertelfinale treffen Hess und Seidel auf die nächsten dänischen Gegner: Daniel Lundgaard und Mads Vestergaard, die sich souverän gegen das englische Duo Callum Hemming und Ethan van Leeuwen durchsetzten (21:11, 21:14). Lundgaard und Vestergaard sind allerdings keine Leichtgewichte, denn sie konnten bereits im Frühjahr die damaligen Weltranglistenersten Chirag Shetty und Satwik Rankireddy aus Indien schlagen.

Für die anderen deutschen Herren-Doppel verlief das Turnier weniger erfolgreich. Bjarne Geiss und Jones Jansen unterlagen den Grimley-Brüdern Christopher und Matthew Grimley in zwei Sätzen (12:21, 16:21). Jansen, der normalerweise im Mixed spielt, war für Jan Völker eingesprungen, der aufgrund eines Lehrgangs der Bundeswehr nicht teilnehmen konnte. Jansen erklärte nach dem Spiel: „Die Schotten haben ein typisches Herren-Doppel gespielt. Damit kam ich im ersten Satz nicht klar und war ziemlich überfordert.“ Geiss ergänzte: „Im zweiten Satz lief es etwas besser, aber wir waren insgesamt zu fehleranfällig.“

Auch für David Eckerlin und Simon Krax war im Achtelfinale Endstation. Sie unterlagen den Franzosen Toma und Christo Popov mit 16:21 und 13:21. Dennoch zeigten sich die beiden Nachwuchsspieler zufrieden. Krax betonte: „Wir sind stolz auf unsere Leistung. Wir haben uns besser geschlagen, als wir dachten.“ Eckerlin fügte hinzu: „Für mich als Saarländer war das Turnier etwas ganz Besonderes.“

### Efler/Nguyen ziehen ins Viertelfinale ein

Besser lief es im Damen-Doppel für Linda Efler und Thuc Nguyen. Sie setzten sich souverän mit 21:11 und 21:10 gegen die österreichische Paarung Serena Au Yeong und Anna Hagspiel durch. „Wir waren geduldig, auch in den langen Ballwechseln“, erklärte Nguyen nach dem Match. Efler fügte hinzu: „Wir hatten uns gute Chancen ausgerechnet, und es lief genau so, wie wir es uns erhofft haben.“ Im Viertelfinale treffen sie nun auf die an Position 3 gesetzten Schottinnen Julia Macpherson und Ciara Torrance. Efler erwartet „ein enges Match“.

Neben Hess/Seidel sind Efler/Nguyen die einzigen verbliebenen deutschen Vertreter in den Viertelfinalspielen.

### Überraschendes Aus für deutsches Mixed-Doppel

Im Mixed lief es weniger gut für das deutsche Duo Jones Jansen und Thuc Nguyen. Trotz eines starken ersten Satzes, den sie mit 21:12 gegen die Franzosen William Villeger und Flavie Vallet gewinnen konnten, unterlagen sie am Ende in drei Sätzen. „Der erste Satz war überragend, und auch der zweite war gut“, sagte Jansen. „Leider habe ich dann zu viele Fehler gemacht und konnte den Ball nicht konstant spielen.“ Im entscheidenden dritten Satz verloren Jansen und Nguyen mit 14:21 und mussten sich somit frühzeitig aus dem Turnier verabschieden.

### Blick auf die Favoriten

Im Mixed-Doppel unterstrichen die Franzosen Thom Gicquel und Delphine Delrue ihre Favoritenrolle. Sie besiegten in zwei Sätzen (21:13, 21:16) das dänische Duo Kristoffer Kolding und Mette Werge. Beeindruckend war ihr Auftaktspiel, in dem sie ihren ersten Satz mit 21:0 gegen ein aserbaidschanisches Paar gewannen – ein extrem seltenes Ergebnis auf diesem Niveau. Gicquel und Delrue, die im April den EM-Titel errangen, gelten als Favoriten auf den Gewinn der HYLO Open.

Auch in den anderen Disziplinen ließen die Topgesetzten nichts anbrennen. Chou Tien Chen, der bereits viermal in Saarbrücken triumphierte, setzte sich problemlos gegen Ade Resky Dwicahyo aus Aserbaidschan durch (21:7, 21:11). Bei den Damen zeigte Line Kjaersfeldt, die im letzten Jahr das Finale erreichte, eine solide Leistung und besiegte ihre Landsfrau Anna Siess Ryberg klar mit 21:12 und 21:12.

### Taiwanesische Dominanz bei den Damen

Im Herren-Doppel zogen die Engländer Ben Lane und Sean Vendy mühelos ins Viertelfinale ein. Sie besiegten das französische Duo Mael Cattoen und Lucas Renoir mit 21:17 und 21:11. Auch die Taiwanesinnen Sung Shuo Yun und Yu Chien Hui, eines der wenigen asiatischen Top-Doppel bei den diesjährigen HYLO Open, setzten sich im Damen-Doppel durch. Nach einem Freilos in der ersten Runde besiegten sie in einer spannenden Partie die Engländerinnen Chloe Birch und Estelle van Leeuwen mit 19:21, 21:8 und 21:19. Sung, die auch im Damen-Einzel antritt, steht ebenfalls dort im Viertelfinale.

Weitere Informationen zu den HYLO Badminton Open finden Sie unter [www.hylo-open.de](http://www.hylo-open.de).

Quelle & Bild: DBV – Badminton.de

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