Faszination pur auf jeder Fahrt!
badminton.de: „Fabian, bei deinen ersten Olympischen Spielen hattest du die Gelegenheit, an der Eröffnungsfeier teilzunehmen. Wie war es gestern Abend?“
Fabian Roth: „Es war einfach überwältigend, beeindruckend und ein einzigartiges Erlebnis! Niemand von uns wusste genau, was uns erwartet, da so etwas noch nie zuvor stattgefunden hatte. Wir sind 40 Minuten lang von einem Wow-Moment zum nächsten gefahren, und das war nur der offizielle Teil – insgesamt waren wir noch länger auf dem Boot. Überall waren Menschen: rechts, links, auf den Brücken. Dann sah man Gemälde aus dem Louvre, Lady Gaga hat gesungen, Tänzer aus bekannten Musicals traten auf und vieles mehr. Einige Prominente haben wir erst später erkannt.“
badminton.de: „Mit welchen anderen Nationen wart ihr auf einem Boot?“
Roth: „Wir waren mit Sportlern aus Albanien, Algerien und Südafrika zusammen. Da nicht viele deutsche Sportlerinnen und Sportler dabei waren, durften auch alle Betreuer mitkommen. Das war eine große Überraschung für sie. So waren auch Hannes Käsbauer, Jeppe Ludvigsen, Martin Kranitz und Stefan Kalteis mit dabei.“
badminton.de: „Habt ihr den offiziellen Teil vor dem Eiffelturm vor Ort verfolgt?“
Roth: „Nein, wegen des Wetters hatten wir vorher schon entschieden, nicht mehr hinzugehen. Nachdem das Boot anlegte, konnte man entweder zum Eiffelturm gehen oder den Bus zurück ins Dorf nehmen. Die meisten deutschen Sportlerinnen und Sportler entschieden sich für Letzteres. So war es weniger anstrengend, man musste nicht lange stehen und der Zeitaufwand war überschaubar.“
badminton.de: „Wie lief die Eröffnungsfeier für euch zeitlich ab?“
Roth: „Wir hatten um 15.30 Uhr ein großes Team D-Foto im Dorf. Gegen 16.30 Uhr sind wir mit Bussen zum Sammelpunkt für das Schiff gefahren. Um 18.00 Uhr ging es aufs Schiff. Wir Athleten waren gegen 21.30 Uhr zurück im Dorf, die Betreuer blieben noch bis zum Ende der Eröffnungsfeier.“
badminton.de: „Wie gefällt dir das olympische Dorf?“
Roth: „Es ist etwas Besonderes – der Flair, der dort herrscht, wenn man viele bekannte Sportlerinnen und Sportler sieht oder in der Mensa trifft. Auch im Haus des deutschen Teams herrscht eine tolle Atmosphäre. Aber natürlich fokussiert man sich auf den Wettkampf und nimmt daher nicht alles so intensiv wahr.“
badminton.de „Dr. Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sagte bei der Eröffnungsfeier: ‚Ihr seid als Athleten gekommen und werdet zu Olympioniken.‘ Hast du dies so wahrgenommen, als du letzten Dienstag in Paris angekommen bist?“
Roth: „Für mich war die Eröffnungsfeier ein besonderer Moment. Da wusste man: Jetzt geht es los, die Olympischen Spiele beginnen und ich bin dabei. Das Dorf ist sehr schön und trotz seiner Größe sind die Wege recht kurz. Mark, Marvin und ich teilen uns mit einem Boxer ein Apartment. Mark und Marvin haben ein Doppelzimmer, ich habe ein Einzelzimmer. Da wir unterschiedliche Trainingszeiten haben, begegnen wir uns kaum.“
badminton.de: „Die Olympischen Spiele – und besonders das Dorf – bieten vermutlich mehr Ablenkungspotenzial als ein normales Badmintonturnier?“
Roth: „Man muss darauf achten, den Tag nicht zu voll zu packen. Im Dorf gibt es viele Angebote und Lounges, die ablenken können. Ich habe das Dorf noch nicht vollständig erkundet, da ich versuche, zwischen den Trainingseinheiten zur Ruhe zu kommen. Wir haben auch im Haus des Team D eine schöne Lounge, wo man sich mit anderen austauschen kann.“
badminton.de: „Worauf legt ihr im letzten Training vor dem ersten Gruppenspiel den Fokus?“
Roth: „In den letzten Tagen haben wir uns intensiv mit Prannoy beschäftigt, viele Videos analysiert und uns bestmöglich vorbereitet.“
badminton.de: „Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für dein erstes Match bei Olympia!“
Das Interview mit Fabian Roth führte Claudia Pauli in Paris.